AMPHIBIEN HAIBACH
Feuchtlebensräume wie Tümpel oder wasserführende Gräben zählen zu den am stärksten gefährdeten Biotopen. In den vergangenen Jahrzehnten sind zwischen 80 und 90 % der stehenden Kleingewässer aus der Landschaft verschwunden. Häufig handelt es sich dabei um kleine, flache Gewässer, die bei längerer Trockenheit im Sommer auch austrocknen können. Die noch vorhandenen Kleingewässer sind Lebensraum für zum Teil stark gefährdete Tiere und Pflanzen.
Seit der Gründung der Naturschutzgruppe Haibach ist die Anlage von Tümpeln und Teichen ein ständiger Arbeitsschwerpunkt.
In den ersten Jahren wurden die Tümpel noch händisch mit Schaufeln gegraben, mittlerweile gehen die Arbeiten mittels Bagger zügiger voran! So wurden seit 1984 bereits über 300 Tümpel, Teiche und Augräben angelegt und revitalisiert, wobei die Maßnahmen seit Jahren auch über Haibachs Gemeindegrenzen hinausgehen.
Je nach Umgebung erwärmen sich sonnenexponierte Tümpel schon im zeitigen Frühjahr und sind bevorzugtes Laichgebiet für Grasfrosch, Springfrosch, Erdkröte, Berg-, Teich- und Kammmolch. Im April und Mai kommen Spätlaicher wie Laubfrosch und Grünfrösche hinzu. Kleine unscheinbare Pfützen, ja sogar wassergefüllte Reifenspuren werden von der Gelbbauchunke bevorzugt. Manche – durch uns revitalisierte – Augräben im Eferdinger Becken nutzt die seltene Knoblauchkröte als Laichgewässer. Auch die in Oberösterreich vom Aussterben bedrohte Wechselkröte besiedelt alljährlich einige von uns betreute Tümpel! Diese Kleingewässer müssen sehr flach, nahezu vegetationslos und absolut fischfrei sein und kommen derzeit fast nur mehr in Kiesgruben vor!