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Das Teichgebiet von Trebon (dt. „Wittingau“) in Tschechien war das Ziel unseres diesjährigen Ausfluges. Eine halbe Autostunde von der österreichischen Grenze bei Gmünd/NÖ entfernt, liegt diese seit dem 16. Jahrhundert bestehende Teichlandschaft - gegründet von den damaligen Herrschern der Rosenberger.
Die ursprünglich ungastlichen Sümpfe und Moore in der Umgebung wandelte man im Verlauf der Jahrhunderte in ein Gebiet hochentwickelter Teichsysteme um. In ein Gebiet, das von den Wissenschaftlern wegen dessen einzigartigen Naturbiotopen auf der einen Seite, gleichsam von den Naturliebhabern wegen dessen besonderen Reiz auf der anderen Seite, vielbesucht ist. Obwohl es sich nicht um eine natürliche, sondern um die vom Menschen seit dem Mittelalter geschaffene Landschaft handelt, wurde das Gebiet von Trebon im Jahr 1977 in der UNESCO-Liste von 400 biosphärischen Schutzgebieten eingetragen. 1979 wurde es zum Naturschutzgebiet von Trebon (700 km2) erklärt.
In der Umgebung von Trebon gibt es mehr als 500 Teiche in 16 miteinander verbundenen Kanalsystemen. Das hiesige Gebiet ist der größte Produzent von Süßwasserfischen in ganz Europa, wobei der wichtigste Fisch der Wittingauer Karpfen ist.
Als besonderes Highlight gilt das Reservat „Rotes Moor“. Die Torfschicht erreicht eine Mächtigkeit von 7,6 Meter, durchschnittlich ist sie drei Meter tief. Das Moor ist vorwiegend mit Moor-Spirken (Pinus rotundata) bewachsen, die bis zu 200 Jahre alt sind. Die Krautschicht besteht aus Porst, Scheiden-Wollgras, Heidelbeeren, gewöhnliche Moosbeere und dem seltenen rundblättrigen Sonnentau.
Bekannt in dieser Region sind die zahlreichen und Jahrhunderte alten Eichenalleen. Die Mächtigkeit dieser zum Teil schon abgestorbenen Baumriesen ist beeindruckend.
Entlang dieser Alleen konnten zahlreiche Vogelarten beobachtet werden, wie Seeadler, Grau- und Silberreiher, Kormorane, Löffler, Haubentaucher, Graugänse, Pirole, um nur einige zu nennen.
Aus sicherer Entfernung aber auch Wildschweine, die es lieben, in dieser Sumpflandschaft ihre Spuren zu hinterlassen.
Abschluss unserer Reise war die Stadt Krumau (Unesco-Weltkulturerbe), die Teil der heurigen Landesausstellung ist. Unter dem Motto „Alte Spuren. Neue Wege“, nehmen Krumau und Vissy Brod (Hohenfurth) auf Seiten Südböhmens als Ausstellungsorte teil, in OÖ. die Städte Bad Leonfelden und Freistadt. Es ist dies die erste grenzüberschreitende Landesaustellung OÖ.