Projekte > Kulturlandschaft > Regionale Gehölzvermehrung
Ein wesentliches Ziel des Naturschutzes ist die Erhaltung der biologischen Diversität, worunter auch die innerartliche Vielfalt durch regionale Anpassungen zu verstehen ist. Pflanzenmaterial zur Anlage von Hecken, für die Gartengestaltung oder den Einsatz im Landschaftsbau, das in Oberösterreich derzeit zum Einsatz kommt, stammt zum überwiegenden Teil aus nicht heimischen Herkünften und verfälscht so die genetische Vielfalt heimischer Gehölze. Zusätzlich unterliegen nicht heimische Arten in ihrem ökologischen Wert als Fraß- und Futterpflanzen oft deutlich den heimischen Arten.
Bereits seit längerer Zeit wurde unter anderem von der Naturschutzgruppe Haibach dieses Problem aufgezeigt und Bedarf an regional produzierten standortangepassten Gehölzen für Oberösterreich angemeldet. Das Institut Hartheim hat sich deshalb mit Unterstützung der Naturschutzabteilung des Amtes der OÖ. Landesregierung zur Vermehrung regionaler Gehölze entschlossen, um so einen entscheidenden Beitrag zu leisten, die biologische und innerartliche Vielfalt der Gehölze in ihrem natürlichen Verbreitungsraum zu erhalten. Um die Regionalität und Standortangepasstheit der Pflanzen zu gewährleisten, wurden die beiden Herkunftsgebiete Alpenvorland und Böhmische Masse (Mühlviertel und Sauwald) festgelegt, für die eine getrennte Produktion erfolgt. Bei den etwa 50 vermehrten Arten handelt es sich zum größten Teil um Kleingehölze oder Sträucher, aber auch einige Baumarten wie Holzapfel, Feldahorn oder Elsbeere wurden in die Vermehrung aufgenommen. Pflanzenmaterial aus regionaler oberösterreichischer Produktion kann im Institut Hartheim und den beteiligten Partnerbetrieben Ökodorf Augendobl (Dorf an der Pram) und Braunschmid (Zwettl an der Rodl) bezogen werden.